Sprache: German
Am 1970 von Aufbau veröffentlicht.
"Oktober 1947 bis Frühjahr 1951 in dem fiktiven Stahl- und Walzwerk Kossin, diesen „östlichen Bentheim-Werken“: Während die meisten Arbeiter vor Ort – also östlich der Elbe – bleiben, entscheiden sich einige führende Köpfe für die Weiterarbeit in Westdeutschland. Andreas Schrade fasste diese Entweder-oder-Situation in drei Sätzen zusammen: „An herausragender Stelle steht der Kommunist, der aus der Vergangenheit des antifaschistischen Kampfes den unbedingten Willen mitbringt, eine neue Welt zu errichten. Er will die Verhältnisse ändern, nicht sich selbst. Anders ist es bei denjenigen, die die Entscheidung zur Mitarbeit noch nicht getroffen haben.“
"Um drei ehemalige Spanienkämpfer, die sich seit ihrer Verwundung aus den Augen verloren haben, verzweigt Anna Seghers ein breit angelegtes Handlungsgeflecht mit unterschiedlichen Schauplätzen. Alle ihre Figuren sind von der Tragödie der geteilten Welt in der Nachkriegszeit erfaßt. Der Konflikt dringt in jedes private Schicksal ein und fordert Entscheidungen. Wie Anna Seghers diese inneren und äußeren Kämpfe in ihren …
"Oktober 1947 bis Frühjahr 1951 in dem fiktiven Stahl- und Walzwerk Kossin, diesen „östlichen Bentheim-Werken“: Während die meisten Arbeiter vor Ort – also östlich der Elbe – bleiben, entscheiden sich einige führende Köpfe für die Weiterarbeit in Westdeutschland. Andreas Schrade fasste diese Entweder-oder-Situation in drei Sätzen zusammen: „An herausragender Stelle steht der Kommunist, der aus der Vergangenheit des antifaschistischen Kampfes den unbedingten Willen mitbringt, eine neue Welt zu errichten. Er will die Verhältnisse ändern, nicht sich selbst. Anders ist es bei denjenigen, die die Entscheidung zur Mitarbeit noch nicht getroffen haben.“
"Um drei ehemalige Spanienkämpfer, die sich seit ihrer Verwundung aus den Augen verloren haben, verzweigt Anna Seghers ein breit angelegtes Handlungsgeflecht mit unterschiedlichen Schauplätzen. Alle ihre Figuren sind von der Tragödie der geteilten Welt in der Nachkriegszeit erfaßt. Der Konflikt dringt in jedes private Schicksal ein und fordert Entscheidungen. Wie Anna Seghers diese inneren und äußeren Kämpfe in ihren menschlichen Dimensionen beschreibt, gehört zu der zeitlosen Qualität dieses Romans. Als er 1959 erschien, wurde er im Westen heftig kritisiert und im Osten hochgelobt. Den einen galt er als Staatsdichtung, den anderen als gelungener Bericht über die Aufbau-Jahre der DDR. Befreit man den Roman aus dem Kontext des Kalten Krieges, treten Motive in den Vordergrund, die aus der gesamtdeutschen Trümmerliteratur bekannt sind: Bilder von einem Land, das durch Nationalsozialismus und Krieg schwer beschädigt wurde, von Menschen, die mit dem zähen Mut der Verzweiflung nach einer neuen Lebensperspektive suchen."